Endlich geht wieder was auf der Baustelle. Werner & Werner bauen die Duschwanne auf und bereiten die Wände und Böden in den Nasszellen für die Naturofloor-Beläge vor. Das sind fugenlose Beläge, bestehend aus Quarzsand und Weisszement. Gleichzeitig montiert der Elektriker Steckdosen, Schalter und Leuchten. Es werde Licht!
Unser Gipser- / Malergeschäft hat Schuld daran, dass ich diese Woche nichts zu berichten habe. Die drei Rüeggs waren einfach brutal schnell und haben das Bauprogramm überholt. Immerhin wurde heute Donnerstag das Gerüst demontiert. Am Mittwoch hat ein Detachement des Burgerrats die letzte Gelegenheit genutzt und Balken sowie die Wände mit Besen und Laubbläser vom Schmutz und Staub befreit.
Die Zimmermänner sind fertig mit dem Verlegen der Gipsfaserplatten, nun kann mit etwas Verspätung der Gipser zum Einsatz kommen. Fugen werden gespachtelt und mit Netzen versehen, Flächen geglättet, geschliffen und nochmals geglättet. Die Decken werden mit Glattputz versehen, die Wände erhalten einen feinen Abrieb. Auch der Heizungsinstallateur kann wieder ein paar Arbeiten erledigen, zumindest an Wänden, die in Holz gehalten sind.
Die Freude am Ergebnis ist Ende der Woche dermassen gross, dass ich noch ein Supplement dranhängen muss!
Der Spengler fertigt und montiert die Fensterbänke aus Kupfer, der Zimmermann bereitet die Decke im OG für den Gipser vor. Die Fortschritte sind nicht sehr augenfällig, aber trotzdem wichtig für den Terminplan.
Die Burgergemeinde hat sich die letzten 159 Jahre auf die Produktion von Holz konzentriert. Ab heute gesellt sich ein winziges, neues Standbein der Energieproduktion dazu. Die Remise produziert elektrischen Strom. So schnell die mechanische Montage vonstatten ging, war auch die Inbetriebnahme erledigt. Einschalten, einloggen, den Wizzard abarbeiten und schon waren wir am Netz. Den Akku bauen wir erst auf, wenn die Zimmermänner die Aussenhaut wieder montiert haben.
Über die Vorteile der Isolation mit Zellulose haben wir in einem früheren Beitrag bereits berichtet. Nun ist es soweit und fertige Wände werden wieder aufgebohrt. Für grosse Hohlräume werden zwei Öffnungen benötigt. Auf der einen Seite wird mit einem dicken Schlauch und viel Luft die Flockung eingeblasen, gegenüber bewirkt Holzwolle in der Bohrung, dass die Isolation drinnen bleibt und nur die Luft austreten kann.
Nebst dem Isoleur arbeiten auch die Holzbauer weiter. Die letzten Innenwände werden gestellt und das Eingangstor mit neuer Funktion montiert. Die Flügel schwenkten vorher nach innen auf, nun lassen sich die zwei Elemente nach links und rechts schieben. Die Füllung ist dieselbe, lediglich die Leibung musste etwas geradegerückt werden. Auch die Elektriker sind am Werk, das neue Verteiltableau und der Wechselrichter für die PV-Anlage wird montiert und angeschlossen.
Die Wetteransage verhiess einen höchst unbeständigen Samstag. Trotzdem trifft sich ein Teil des Burgerrats am Samstag um 7 Uhr zur Verrichtung unseres Gemeinwerks bei der Remise. Wir schrauben vier Montageschienen auf die vom Dachdecker gesetzten Dachhaken, heben die 500 kg Module aufs Dach und klemmen sie auf die Schienen fest. Die Beweglichkeit auf dem Dach wird von Minute zu Minute besser und trotzdem geht die Anstrengung wegen der Neigung in die Fussgelenke. Am Mittag wird die Baustelle aufgeräumt und wir freuen uns ab der gelungenen Arbeit. Den Finish erledigen wir unter der Woche im Feierabend. Die Spezifikationen der PV erklären wir hier.
Der Dachdecker ist im Endspurt, die Elektriker, der Sanitärinstallateur und die Zimmermänner sind an der Arbeit, aber den grossen Sprung macht die Remise diese Woche mit denn Fenstern. Es zieht nicht mehr und es ist plötzlich viel ruhiger im Haus, obwohl die Wände noch nicht gedämmt sind.
Die wunderschöne Schalung des Innenhauses wächst langsam zu, Details machen viel Arbeit und manchmal sind die Zimmermänner rar auf der Baustelle. Trotzdem geht es aber vorwärts, nächste Woche sollen schliesslich die Wände ausgeflockt werden.
Wenn die Zimmermänner, die Schreiner, die Elektriker und die Sanitärinstallateure gleichzeitig auf der Baustelle sind, wird es eng. Bald kommt noch der Heizungsinstallateur dazu, aber mit etwas Koordination geht das!
Der Spengler montiert das Kupfer, damit der Dachdecker am Freitag eindecken kann. Mittwochabend ist für unsere Luzerner Freunde schon Wochenende. An Fronleichnam und dem Brückentag gibts Platz für die Handwerker aus unserem Kanton 🙂
Die zwei Tage wurden offensichtlich gut genutzt. Der Sanitär hat seine Abwasserleitungen gezogen und die Unterputzkästen montiert. Die Elektriker haben UP-Dosen montiert, Kabelschutzrohre befestigt und bereits alle Drähte und Kabel eingezogen. Dies alles, währenddem die Dachdecker im Eiltempo das Dach mit schönen, originalroten Dachziegeln aus heimischem Lehm, gedeckt haben. Rückblickend ist dies die Woche, in der die grössten Veränderungen zu beobachten waren!
Der Dachdecker nutzt die regenfreien Momente für die Einteilung der Ziegellattung. Es gibt nach wie vor viele Unebenheiten auszugleichen, die 160 Jahre haben Spuren an der Geometrie des Gebälks hinterlassen. Im Innern geht es mit Riesenschritten weiter. Die Trennwände werden gesetzt, die Treppe (mit provisorischen Stufen) eingebaut, die Rostung für die Gipsfaserplatten verschraubt sowie die Gipsfaserplatten selbst verlegt. Weil die Fensteröffnungen noch mit Plastik verhangen sind und die Glasziegelreihen fehlen, wirkt es insbesondere in der künftigen Küche momentan etwas duster. Aber das ändert sich wieder, wenn die Räume mal weiss gestrichen und die Fenster eingebaut sind.
